Denis Moschitto liest
Das Dorf der acht Gräber
von Seishi Yokomizo
Rezension © 2024 by Ute Spangenmacher für BookOla.de
Seishi Yokomizo – Das Dorf der acht Gräber
2024 Aufbau Audio
Autor: Seishi Yokomizo
Interpret: Denis Moschitto
Übersetzung: Ursula Gräfe
Spielzeit: 9 Stunden und 46 Minuten
Format: mp3 Download
ISBN: 978-3-7570-1348-6
Kurzbeschreibung:
Das tief in den nebelverhangenen Bergen gelegene Dorf der acht Gräber verdankt seinen Namen einer blutigen Legende: Im sechzehnten Jahrhundert wurden acht Samurai, die dort mit einem geheimen Schatz Zuflucht gesucht hatten, von den Bewohnern ermordet, was einen schrecklichen Fluch über ihr Dorf brachte. Jahrhunderte später kommt ein mysteriöser junger Mann namens Tatsuya in die Stadt und hat eine Reihe von tödlichen Giftmischungen im Gepäck. Der unnachahmlich verschrobene und brillante Kosuke Kindaichi nimmt die Ermittlungen auf.
»Kosuke Kindaichi, der verschrobene Ermittler, hat mehr als nur eine flüchtige Ähnlichkeit mit Columbo, der 1971 sein Fernsehdebüt gab – was zufällig der Zeitpunkt ist, an dem dieser amüsante Roman in Japan zum ersten Mal veröffentlicht wurde.« The Sunday Times Crime Club
Meine Meinung:
Sehr merkwürdig, die Geschichte! Tatsuya erfährt durch seinen Arbeitgeber, dass er von einem Anwalt gesucht wird. Als er zu diesem kommt, wartet dort ein Mann auf ihn, der sich als sein Großvater ausgibt. Und kaum sind die beiden kurz alleine, stirbt der alte Mann. Aber Tatsuya bekommt nun eine Frau an seine Seite gestellt, die ihn in das Dorf der acht Gräber bringen soll.
Tatsuya weiß nicht viel über seine Familie. Seine Mutter ist schon tot und hat nie viel über seinen Vater und ihre Familie erzählt. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich auf den Weg in das Dorf begibt, wo seine Mutter einst lebte und er geboren wurde. Dort hatte sein Vater ein Blutbad angerichtet und deshalb floh seine Mutter mit ihm. Doch nicht alle Einheimischen begegnen ihm mit Wohlwollen. Die meisten sind misstrauisch. Nur seine Familie, vor allem seine Halbschwester, sind ihm gewogen. Aber dann stirbt auch noch sein Halbbruder und das auch noch auf dieselbe Weise, wie der Großvater. Dann gibt es in der Familie noch zwei alte Frauen, seine Tanten, die sich auch sehr merkwürdig verhalten und ihn sogar mit Tee betäuben. Aber wozu das alles? Ganz langsam beginnt Tatsuya hinter das Geheimnis zu kommen. Dafür müssen aber noch weitere Menschen sterben. Und auch die japanische Ausgabe von Columbo, Kosuke Kindaichi, versucht, Licht in das Dunkel zu bringen.
Aus Sicht von Tatsuya erzählt, ist die Story schon unheimlich. Schließlich weiß er nicht immer sofort, um was es geht, sondern erfährt vieles erst viel später. Aber ich denke, genau das macht die Geschichte aus. Kindaichi ist zwar extrem clever, wirkt aber manchmal auch ein bisschen zerstreut. Die anderen Protagonisten und Protagonistinnen werden sehr genau beschrieben, nicht nur in der Optik, sondern vor allem auch in ihrem Wesen. Das macht es zusätzlich interessant, da man sich so auch selbst ein Bild machen kann, und so vielleicht die Möglichkeit hat, selbst auf den Mörder zu kommen.
Erzählt wird das Ganze von Denis Moschitto, der zwar eine sehr ruhige Stimme hat, aber gerade dadurch eine noch beunruhigendere Stimmung inszeniert, der man sich nicht entziehen kann.
Auch wenn die Geschichte schon etwas älter ist, der Autor ist ja nicht mehr am Leben, so ist sie doch eine gelungene Mischung aus Krimi, japanischer Kultur und somit auch etwas Mystery, die auch heute noch überaus spannend ist.
Ein seltenes Hörerlebnis
4 Sterne
Details zum Autor
Seishi Yokomizo, 1902-1981, ist einer der berühmtesten und beliebtesten japanischen Autoren von Kriminalromanen. Er wurde in Kobe geboren und las als Junge unzählige Detektivgeschichten, bevor er selbst mit dem Schreiben begann. Allein seine Serie um Kosuke Kindaichi besteht aus 77 Büchern. »Die rätselhaften Honjin-Morde« ist der erste Band dieser Reihe und gewann sogleich den ersten Preis für Kriminalautoren Japans
Details zum Sprecher
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