Cody McFadyen
Der Menschenmacher
Rezension © 2011 by Klaus Spangenmacher für BookOla.de
Cody McFadyen, Der Menschenmacher
442 Minuten auf 6 Audio-CDs,
gelesen von Hannes Jaenicke
Verlag: Lübbe Audio
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Kurzbeschreibung:
David lebt gemeinsam mit zwei anderen Kindern bei einem Mann, den sie Dad nennen. Er hält sie gefangen und stellt ihnen unmögliche Prüfungen, an denen sie wachsen sollen – „evolvieren“, wie er sagt. Wenn sie versagen, benutzt Vater einen Gürtel, manchmal eine Zigarette. Den Kindern bleibt keine Wahl: Wenn sie überleben wollen, müssen sie Vater töten.
Zwanzig Jahre später. David ist ein erfolgreicher Autor. Doch noch immer träumt er jede Nacht von dem schrecklichen Mord, den sie begangen haben. Eines Tages erhält er einen Brief mit einem einzigen Wort: Evolviere. Vater ist vielleicht doch nicht tot. Die Vergangenheit kehrt zurück. Und mit ihr das Grauen.
Rezension:
Nachdem ich die ersten 4 Romane von Cody McFadyen rund um seine Protagonistin Smoky Barrett quasi verschlungen hatte, machte ich mich in der Wartezeit auf den nächsten Teil nun doch an dieses neue Werk, das eine in sich abgeschlossene Geschichte wiederspiegelt.
Die drei Kinder Ally, David und Charlie werden von einem Polizisten namens Bob Gray adotiert und auch erzogen. Was im ersten Augenblick wie eine schöne Geschichte für diese drei Kinder klingt, täuscht nur oberflächlich darüber hinweg, dass sie mit Gewalt und einer unglaublichen Strenge mit einer völlig weltfremden Einstellung zum Leben erzogen werden.
Dies läuft immer mehr auf eine unausweichliche Eskalation hinaus. Doch immer wieder gelingt es Cody McFadyen die Spannung weiter auf die Spitze zu treiben. Auch kann man sich mit den Gefühlen der Protagonisten identifizieren und fühlt mit ihnen mit. Auch wenn die drei die ganzen Erlebnisse ihres Lebens sehr unterschiedlich verarbeiten. Charlie gehört einer Spezialtruppe an, die Pädophile, ZUhälter und ähnliche Gesellen liquidieren. David hat eine Stiftung ins Leben gerufen, die sich mit nicht immer legalen Mitteln um bedrohte und misshandelte Kinder und deren Peiniger kümmert. Nur Ally hat es auf die legale Seite des Lebens verschlagen und sie arbeitet für das FBI und jagt Serienmörder.
Fazit:
Cody McFadyen beweist mit diesem Roman, dass es auch andere Gebiete gibt, die er virtuos beherrscht und die genug Spielraum für tiefste Abgründe lassen. Mag sein, dass dieser Roman nicht soviel Action bietet wie die Smoky Barrett Romane und auch die polizeilichen Ermittlungen keine Rolle spielen, aber ihm gelingt spielend eine Gratwanderung zwischen Ekel und Faszination.
Der Bezug zu Friedrich Nietzsche und seinem Übermenschen und der vielleicht daraus abgeleitete Titel „Der Menschenmacher“ sind für mich allerdings nicht ganz nachvollziehbar und weisen fast auf eine Fehlinterpretation Nietzsches hin.
Den letzten Schliff gibt dem Hörbuch definitiv die grandiose Stimme von Hannes Jaenicke, die die Tiefe der Geschichte noch mehr hervorhebt und die Stimmung noch erdrückender erscheinen lässt.