Carsten Wilhelm liest – „Angsttreiber“ von Paul Cleave

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Carsten Wilhelm liest
Angsttreiber
Rezension © 2025 by Ute Spangenmacher für bookola.de

Ungekürzte Lesung
von Carsten Wilhelm
Autor: Paul Cleave
Übersetzung: Ulrike Clewing
Hörbuch München von RBmedia Verlag
Hörbuch Download,  Laufzeit: 12h 31min
ISBN: 978-3987859847
Erschienen am  12. Juni 2025
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Inhalt

Kann man einen Mörder fassen, wenn der einzige Beweis ein Komatraum ist?

Mit 11 Jahren muss James zusehen, wie seine Eltern hingerichtet werden, bevor ihn ein Schuss in den Kopf trifft. Erst 9 Jahre später erwacht er aus dem Koma. Die Killer sind noch auf freiem Fuß und wollen ihn nun wieder zum Schweigen bringen. Rebecca Kent soll den alten Fall aufklären, bevor die Täter James ein weiteres Mal zu fassen bekommen. Doch sie steckt tief in den Ermittlungen um einen brutalen Copycat-Mörder, der Christchurch heimsucht. Als James aber von seinem Traum im Koma erzählt, ändert sich alles für Rebeccas Ermittlungen. Denn was er berichtet, schockiert alle zutiefst …

Meine Meinung:

Auf dem Cover steht der Titel im Mittelpunkt, integriert in ein Kardiogramm mit hohen Ausschlägen. Allein die grünen und blauen Spitzen sind schon etwas krass. Das ist auf jeden Fall ein Eyecatcher.

Wir befinden uns in Christchurch, Neuseeland. Das ist zwar nützlich zu wissen, tut aber eigentlich nicht wirklich etwas zur Sache, da diese Geschichte wohl auch irgendwo anders spielen könnte. Am Anfang begleiten wir James, der nachts aufwacht, weil er ein Geräusch gehört hat und dann Zeuge wird, wie seine Eltern von mehreren Tätern bedrängt werden. Auch er und seine Schwester Hazel werden dazugeholt, Hazel gelingt allerdings die Flucht und sie kann Hilfe holen. Danach ist für James erstmal Ende, denn er liegt im Koma. Dort hat er sich aber eine eigene Welt erschaffen und in dieser leben seine Eltern noch. Als er 9 Jahre später aus dem Koma erwacht, muss er mit ziemlich vielem fertig werden. Er erfährt, dass seine Eltern tot sind und er mittlerweile 20 Jahre alt. Er zieht mit Hazel wieder in ihr Elternhaus, was ihn anfangs total aus der Bahn wirft, da er die Bilder von damals wieder vor Augen hat. Überhaupt spielen Häuser und Wohnungen in dieser Geschichte eine zentrale Rolle. Denn es scheint noch einen Täter zu geben, der in die Häuser einbricht, in denen schon einmal eingebrochen wurde und dabei Menschen ermordet wurden. Diesen Fall soll Rebecca Kent aufklären. Und James hilft, da er im Koma mehr mitbekommen hat, als alle dachten und alles in seinem Gedankenlager im Kopf gespeichert hat. Nur hat er viele Informationen in die Vorstellung seines Lebens integriert. So ist eine andere Koma-Patientin, die eine Zeit lang auch in seinem Zimmer lag, seine Lehrerin in seiner Welt geworden, die von ihrem Mann umgebracht wurde.

Die Story ist teilweise etwas verwirrend, da es sehr viele Personen gibt, die immer wieder auftauchen, von denen man aber keine Ahnung hat, ob sie nun wichtig sind oder nicht. Bei einem kann man sich sicher sein: Theodor Tate war damals der Ermittler, der sich um die Ermordung der Eltern von James und Hazel gekümmert hat. Auch wenn er zwischenzeitlich nicht mehr im Dienst ist, interessiert er sich natürlich noch immer für den ungelösten Fall. Durch seine neue Arbeit beim Fernsehen, bekommt er aber noch mehr zu tun.

Was ich gut fand, dass sowohl von Tate als auch von Kent das Privatleben mit einbezogen wurde. Und auch der Arzt, der James damals operiert hat, kommt immer wieder vor, da er sich nach wie vor für James Werdegang interessiert.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass man Einblick in James Denken gewonnen hat, und wie er die Dinge, die nun um ihn herum passieren, sieht und wie er versucht, die Dinge aus seiner Komawelt in einen Bezug zur realen Welt zu bringen. Dazu sind er und seine Schwester natürlich auch Menschen, die einem wirklich leid tun, nach allem, was sie durchmachen mussten. Dafür ist Tate ein interessanter Charakter, der auch nach all den Jahren noch alles gibt, um James und Hazel zu beschützen.

Hier geht es manchmal wirklich rasant und auch brutal zur Sache, da ja eigentlich mehrere Fälle bearbeitet werden, die aber auch auf eine mehr oder weniger klare Art zusammen gehören. Allerdings fließt das Blut hier nicht in Strömen, aber der Blutdruck geht an der ein oder anderen Stelle schon höher. Könnte auch sein, dass es an dem Sprecher liegt, denn Carsten Wilhelm hat eine wirklich beeindruckende Stimme, die einen sofort in seinen Bann zieht. Auch versteht er es, soweit es seine Stimme zulässt, den verschiedenen Protagonisten jeweils eine eigene Stimme zukommen zu lassen. Auf jeden Fall mochte ich es, ihm zuzuhören und hatte manchmal Schwierigkeiten, es wieder abzustellen. Das war aber bei einer Laufzeit von über 12 Stunden nötig.

Das Ende, ich muss es gestehen, war bei mir schon früher. Dachte ich zumindest, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alles gesagt und alles gelöst ist. Aber ich hatte noch die ein oder andere Stunde vor mir und die waren tatsächlich interessant. Da passiert tatsächlich noch mehr, als „nur“ die Auflösung von Verbrechen. Sehr gut.

Fazit:

Sehr spannend, sehr vielschichtig, auch etwas brutal. Man sollte es nicht einfach nur nebenher hören, ein wenig mehr Konzentration sollte man schon aufbringen.

5 Sterne

Hörprobe

Über den Autor

Mit düsteren Thrillern begeistert Paul Cleave seine treue Fanschar, die Cleaves böse Helden liebt. Er lebt in Christchurch (Neuseeland), aber hat seine Frisbees schon in mehr als 40 Ländern geworfen. Seine Lesetouren gelten als legendär. Zahlreiche Preise und Nominierungen säumen den Weg von Paul Cleave, doch ihm ist vor allem eins wichtig: seine Fantasie von der Leine zu lassen und das nächste Buch zu schreiben.

Seine Homepage

Über den Sprecher

Carsten Wilhelm wurde 1977 in Thüringen geboren und arbeitet als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Dramaturg. Er hat zahlreiche Dokumentationen und Magazinbeiträge für öffentlich-rechtliche und private Sendeanstalten gesprochen und war in verschiedensten Hörspielproduktionen und Hörbuchern zu hören. Carsten Wilhelm lebt in Berlin.

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